Verein zur Förderung des Betreuungshofes Rottmoos e.V.

 Wasserburger Zeitung - STADT WASSERBURG, Donnerstag 22. Juli 2021

2021 07 27 Titel

von PETRA MAIER

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Die nächsten Aktivitäten werden besprochen: Dem Vorstand des Vereins zur Förderung des Betreuungshofes Rottmoos, kurz Förderverein Rottmoos, gehen die Pläne nie aus. Unser Foto zeigt (von links): Monika Senega (Einrichtungsleiterin, Doris Müller (Erste Vorsitzende), Ingrid Miller-Hoppenstedt (Zweite Vorsitzende), Mary Geiger (Protokollführerin) und Roman Müller (Schatzmeister).    

Wasserburg - Die Vorsitzende des Fördervereins Rottmoos muss schmunzeln, wenn sie an die Gründungsversammlung vor 15 Jahren denkt. Die Einladung dazu kam vom BLWG, dem Fachverband für Menschen mit Hör und Sprachbehinderung, als Träger der Einrichtung. Doris Müller wurde gefragt, ob sie auch zur Versammlung kommen kann, um den neu zu gründenden Verein zu unterstützen. Sie dachte dabei mehr an ein Engagement als Protokollfuhrerin, da sie aus dem Bürobereich kommt. Die Versammlung verließ sie dann jedoch als Erste Vorsitzende. Dieses Amt übt sie seit 15 Jahren aus, mehrfach wurde sie darin bei Neuwahlen bestätigt.

88 Veranstaltungen und Aktionen

Bescheiden stellt Doris Müller ihr Team immer in den Vordergrund: „Wir sind fünf Vorstandsmitglieder und hatten noch nie Unstimmigkeiten bei Entscheidungen“, freut sie sich. Ein schwerer Schock für den Verein sei der viel zu frühe Tod des damaligen Zweiten Vorsitzenden, Karl-Heinz Haider, gewesen. „Ihm war der Bau der Kapelle, das erste Projekt des Fördervereins, eine Herzensangelegenheit, die er mit viel Herzblut vo-rangetrieben hat", erinnert Müller. Das Team des Fördervereins habe seit Vereinsgründung 88 verschiedene Veranstaltungen und Aktionen durchgeführt, um mittellose Bewohner zu unterstützen und um Anschaffungen zu finanzieren, die allen Bewohnern zugutekommen.
Besonders gerne erinnern sich die Vorstände an die erste Tombola. Der Verein durfte sie auf dem Wasserburger Schwarz-Weiß-Ball ausrichten.
Und auch an die erste Marktbeteiligung erinnern sich die Vorstände noch heute gerne. Es wurden „Benefiz-Massagen" auf der damaligen „Präsenta" angeboten. Besucher der Gewerbeausstellung wurden fleißig massiert „und zusätzlich hat der Verein das Cafe betrieben".

Auch die erste Beteiligung am Wasserburger Christkindlmarkt blieb der Vorstandschaft im Gedächtnis. In der Hofstatt lag die größte Herausforderung darin, der Kälte zu trotzen. Der benachbarte Stand mit heißen Maroni war die Rettung: Die Esskastanien wärmten hervorragend die kalten Finger. Mit den eingenommenen Geldern, den Mitgliedsbeiträgen der Vereinsmitglieder und einigen Spenden konnte der Verein inzwischen so manchen Wunsch der Bewohner erfüllen. Im ersten Zuschussantrag an den Förderverein ging es um die Anschaffung einer SAT-Anlage, damit gehörlose Bewohner Programme mit Untertiteln empfangen können und nicht von den Infos aus aller Welt abgeschnitten sind

In den 15 Jahren seines Bestehens, hat der Förderverein zwei große Projekte finanziert: den Bau der Ohrkapelle und die Umrüstung der Türen. Im Außen- und Innenbereich öffnen und schließen sie nun automatisch - für Rollstuhl- und Rollatorfahrer/innen eine große Hilfe.
„Für die Umrüstung des Eingangsbereichs und der Türen im Haus erhielt der Förderverein auch eine großzügige Spende aus der OVB-Weihnachtsaktion", bestätigt Müller. Weitere Firmen- und Privatspenden bildeten „eine gute und beruhigende Basis für die Finanzierung". Aber es reichte nicht aus, um den Betrag von insgesamt 140 000 Euro aufzubringen. Mit vielen Aktionen und Veranstaltungen hat der Förderverein zur Finanzierung mit beigetragen. Allein um die Umrüstung der Türen auf Barrierefreiheit mit finanzieren zu können, wurden in der Zeit von September 2011 bis März 2021 rund 60 Aktivitäten durchgeführt, darunter sieben Vorträge, 18 Beteiligungen an Christkindl- und Flohmärkten, eine Tombola, eine Zauberveranstaltung und vieles mehr.

Bei „Bares für Rares" Projektkasse gefüllt

Auch mit einem erfolgreichen Verkauf bei der Fernsehsendung „Bares für Rares" konnte im vergangenen Jahr die Projektkasse aufgefüllt werden. „Zudem hat der Förderverein seit seinem Bestehen viel Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer erhalten. Die Socken, die engagierte Frauen das ganze Jahr über für den guten Zweck stricken, sind heiß begehrt", weiß die dankbare Vorsitzende.

Die Pläne gehen weiter
Die Umrüstung ist noch nicht abgeschlossen. Der Förderverein hat für den Betreuungshof noch weitere Pläne. Als Nächstes soll der Aufzug eine Glasfront bekommen, damit im Gefahren- oder Problemfall eine Kommunikation in Gebärdensprache möglich ist. „Denn was nützt eine Sprechanlage, wenn sie von vielen nicht gehört werden kann?", fragt Doris Müller herausfordernd. Der Verein fördert Projekte, die dem Zweck des Betreuungshofes Rottmoos dienen und für die keine sonstigen Mittel des Trägers zur Verfügung stehen.
52 Menschen mit Hör- und Sprachbehinderung sowie zusätzlichen Erkrankungen leben dort. Der Verein arbeitet dabei eng mit der Leitung des Betreuungshofes zusammen. Monika Senega ist als Einrichtungsleiterin auch Mitglied im Vorstand des Fördervereins.