Verein zur Förderung des Betreuungshofes Rottmoos e.V.

Oberbayerisches Volksblatt, OVB, vom 28. Januar 2016

Benefiz-Opern-Gala im Wasserburger Rathaussaal  

VON MARGRIT JACOBI                                                                                                                                                                            alle Fotos: Carl Teine

Einen musikalischen Streifzug durch die pittoreske Klangvielfalt von 01 Operngala WS 2016 300px Oper und Operette bot eine Opern-Gala zugunsten des „Fördervereins Rottmoos". Arien, Duette und Tänze aus den Welterfolgen der romantischen Oper und der goldenen Operettenära begeisterten das Publikum im Wasserburger Rathaussaal.
Die Welt der Oper ist faszinierend. Kaum ein anderes musikalisches Medium vereint Sinnlichkeit, Gefühle und Dramatik besser, selbst wenn für Eingeweihte die Libretti nicht immer ganz verständlich sind, und das nicht nur, weil oft auf Italienisch oder Französisch gesungen wird. Auch das Publikum im Wasserburger Rathaussaal erlag schnell dem Zauber der Arien und Duette. Schließlich war die Auswahl der Szenen gelungen und die Qualität der Stimmen überzeugend. 02 Operngala WS 2016 300px

Monika Merlau, eine der Mitinitiatoren, führte durch das Programm. Die ehemalige Operndiva fand nicht nur die verbindenden Worte zwischen den einzelnen Darbietungen. Sie kannte auch die spannenden Storys hinter den Opernkulissen, zur Entstehungszeit der Werke wie zu ihren Komponisten, sodass die Umbaupausen zwischen den Aufzügen kaum bemerkt wurden.

Mozarts „Figaros Hochzeit" griff zumindest bei der Uraufführung 1786 am alten Wiener Burgtheater ein für die damalige Zeit brisantes Thema auf, zumal das Libretto den Adel der Lächerlichkeit preisgab. In der Opera Buffa hat der liebestolle Graf Almaviva ein Auge auf Susanna, die reizende Kammerzofe seiner Frau, geworfen. Susanna ist Figaro, dem Kammerdiener des Grafen versprochen und die Hochzeit der beiden naht. Der Graf wiederum fordert das Recht der ersten Nacht. Stimmgewaltig und virtuos präsentierte der japanische Bariton Tohru Iguchi den Figaro.

Mit Carl Maria von Webers Oper „Der Freischütz" folgte ein geheimnisvoller Ausflug in die Romantik. Max, eigentlich der beste Schütze weit und breit, wird vom Pech verfolgt. Dabei soll ein einziger Treffer entscheiden, ob er die Förstertochter Agathe zur Frau bekommt. Um kein Risiko einzugehen, gießt der Jägerbursche mit dem zwielichtigen Kaspar und der Hilfe Samiels Freikugeln, die niemals fehlgehen. Sopranistin Andrea Merlau überzeugte als 03 Operngala WS 2016 300px Agathe, die Tochter des Erbförsters. Opern-Soubrette Janina Pudenz bezauberte als deren Cousine Ännchen und Tenor Benedikt Sindermann lieh seine Stimme dem Max, ein junger Mann, der aus Liebe mit dem Teufel paktiert.

Als weiterer Quell akustischer Faszination erwiesen sich die Auszüge mit den bekanntesten Arien und Chören aus „Carmen" von Georges Bizet. Hier stand den vier Solisten nicht nur der Wasserburger Theaterchor zur Seite. Die Tanzgruppe „Baues del Sol" aus Prien unter Leitung von Stefanie Sogor und Paco Espada brillierte mit feurigen Flamenco-Tänzen - ein wahrhafter Rausch der Farben, 04 Operngala WS 2016 300pxBewegung und Musik.

Ihren Höhepunkt erreichte die Opern-Gala mit der populärsten Johann-Strauß-Operette „Die Fledermaus". „Ich lade mir gern Gäste ein", sang Monika Merlau,  eben noch unterhaltsame Conferenciere, jetzt mit Zobelmütze und Umhang ausgestattet und als Prinz Orlofsky unterwegs. Der Chor stimmte zu „Brüderlein und Schwesterlein" mit ein.

Schließlich kamen alle Künstlerinnen und Künstler zum großen Finale auf die Bühne. Musikalisch erst komplett wurde der Abend mit Petra Ulrich am Flügel. Die Pianistin begleitete Arien, Duette und Chorgesang mit virtuoser Perfektion.

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